ein blick zurück nach vorn

Ein Leseprojekt, präsentiert von
Kunstraum Ewigkeitsgasse und KNH (Kulturnetz Hernals)

Im Mai des Jahres 1933 ordnete Adolf Hitler an, eine ganze Generation von Schriftstellern aus dem Bewusstsein des deutschen Volkes zu streichen. Als „Entartete Kunst“ wurden die Bücher fast aller deutschsprachigen Autoren von Rang und Namen den Flammen übergeben. Die Bücherverbrennung wirkte über den Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ hinaus. Was in den zwanziger Jahren gedichtet wurde, blieb weitgehend vergessen … bis zum heutigen Tag.
Die Liste derjenigen Schriftsteller, die unter den Nationalsozialisten diffamiert wurden, trägt hunderte von Namen – so rigoros hat sich kein Volk von einer Literatur-Epoche trennen lassen, deren Hauptrichtung wir unter dem Namen Expressionismus kennen. Es war jene Kunst, welche die Zerfallserscheinungen des Kapitalismus offenlegte und die gegen eine Restauration kämpfte, die mit dem Nationalsozialismus in die Katastrophe führte.
Das Leseprojekt „ein blick zurück nach vorne“ beginnt am 10. Mai 2013, genau 80 Jahre nach den ersten Bücherverbrennungen in Deutschland mit Lesungen von mehreren Autoren im Kunstraum Ewigkeitsgasse.
Anschließend finden weitere Lesungen an verschiedenen Orten rund um den Yppenplatz statt. Die Auswahl der Texte bestimmen die vortragenden Autoren.
Eine Dokumentation des Leseprojektes erfolgt im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Projektreihe „Zeitprägungen“, die seit nunmehr sechs Jahren durch den Verein welt&co organisiert wird.

• Kunstraum Ewigkeitsgasse • Map
• CI Club International/Roter Salon • Map
• Ecofashion Showroom • Map
• Atelier Sachlink – Kulturschmiede Sachlink • Map

Pillars of Memory – Säulen der Erinnerung

Gertrude Schneider
Masc Foundation • 16. Grundsteingasse 40/Top1 • Map
www.masc.atwww.sammlungdichter.cominfo@masc.at

8.5.13 bis 12.6.13
16. Yppenplatz • Map

Einladung zu einem kleinen Fest für Gertrude Schneider
Im Juli 2012 sind wir, die Mitglieder des Vereines „Wohnprojekt Grundsteingasse 32“ hier eingezogen. Natürlich interessierten wir uns von Anfang an für die Geschichte dieses Hauses. Durch Zufall haben wir im letzten November Frau Gertrude Schneider im Rahmen einer Veranstaltung zu den Holocaust-Gedenktagen in Wien kennen gelernt. Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass ihre jüdischen Großeltern in eben diesem Haus bis ins Jahr 1938 eine Fleischerei und ein Speiselokal besessen hatten.
Frau Schneider selbst ist 1947 mit ihrer Mutter in die USA emigriert, wo sie noch immer lebt; mit 13 war sie mit ihrer Mutter und Schwester in das Ghetto in Riga deportiert worden; später konnte sie in die USA emigrieren, wo sie eine akademische Laufbahn eingeschlagen hat; sie hat mehrere einschlägige Bücher veröffentlicht.
Frau Gertrude Schneider ist eine Persönlichkeit, die aufgrund ihrer eigenen  Geschichte aber auch ihrer Beschäftigung als Schriftstellerin mit dem Leben im Ghetto, mit jüdischen Überlebenden in Litauen sowie mit dem Schicksal österreichischer Juden eine wichtige Zeitzeugin ist. Frau Schneider, die im kommenden Mai 85 Jahre alt wird, kann und möchte auch nach wie vor, zur Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus und insbesondere auch des jüdischen Lebens in Wien in dieser Zeit beitragen.
Der Verein „Wohnprojekt  GG32“ hat sich entschlossen, Frau Schneider nach Wien einzuladen und im Rahmen einiger Veranstaltungen bzw. Aktivitäten insbesondere jungen Menschen die Gelegenheit geben, sich mit diesem Teil unserer Geschichte auseinanderzusetzen; es ist uns gelungen, für diese Tage interessante Begegnungen mit Frau Schneider zu organisieren. Nicht zuletzt weil Frau Schneider im Mai ihren 85.Geburtstag feiert, findet am
Sa 11.5.13 15h–20hiCal
16. Grundsteingasse 32 • Map
ein kleines Fest statt. Wir möchten dich/euch/Sie (mit Begleitung) herzlich dazu einladen. Für eine kurze  Rückmeldung wären wir dankbar.
Christine Stromberger (für das Wohnprojekt GG 32)
E-Mail: chstromberger@gmx.at • Tel.: 0664/270 35 74